Eine kleine Pups-Revue

Filmplakat: Eine kleine Pups-Revue

FBW-Pressetext

Das Kind sitzt in einem Bus, um es herum lauter fremde Leute. Bis auf das Motorenbrummen ist es komplett still. Auf einmal ertönt ein Geräusch – und das Kind schämt sich total. Denn das Kind hat gepupst. Und sowas macht man doch nicht! Aber ist es denn wirklich so schlimm, wenn so etwas passiert? Und passiert es denn nicht jedem? Dem kleinen Kind, Mama, Papa, der älteren Frau auf dem Sitz daneben, ja sogar ihrem Hund? In ihrem neuen Animationsfilm für die jüngsten Zuschauer beschäftigen sich die Filmemacherinnen Meike Fehre und Sabine Dully und die Drehbuchautorin Eva Dax, von der auch die Buchvorlage stammt, mit einem der menschlichsten Geschehnisse überhaupt. Wie auch in ihren anderen Filmen gelingt es Fehre und Dully, die Zielgruppe der Allerjüngsten auf Augenhöhe anzusprechen. Durch wunderschön strahlende, bunte Bilder, ein stimmungsvolle Musik, die sofort zum Mitmachen und Mitsingen animiert – und mit der kleinen „Pupswolke“ ein erklärendes Wesen, das nicht nur das Kind in der Geschichte, sondern auch das Publikum an die Hand nimmt und ihm die Scheu vor diesem Thema nimmt. Denn am Ende sind wir doch alle Teil der kleinen Pups-Revue. Genau so muss gute und nachhaltige Unterhaltung für Kinder gestaltet und erzählt sein. Ein entzückender Kurzfilm.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm
Regie:Meike Fehre; Sabine Dully
Drehbuch:Eva Dax
Schnitt:Thomas Schmidl
Musik:Eike Hosenfeld; Moritz Denis
Länge:7 Minuten
Produktion: ahoifilm Meike Fehre, ZDF;
Förderer:MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Filmtitel hält was er verspricht. Soviel wie in den gut sieben Minuten dieses Animationsfilms für Kinder wurde auf einer Leinwand nur selten gepupst, und schon weil dieses Thema kleinere Kinder so fasziniert, werden sie diesen Film lieben. Außerdem ist er ganz auf ihrer Seite: Seine sympathische Heldin ist ein keines Mädchen, das in einem Bus pupst und sich dafür schämt. Doch dann gestehen alle anderen Mitfahrer*innen, dass auch sie pupsen - sogar die feine Dame und ihr Hündchen. Schließlich haben dann die Pupse selber als kleine farbige Wölkchen ihren Auftritt und ein Chor der Darmbakterien stimmt ein (überraschend wohlklingendes) Lied an. So wird hier aus den Pupsen tatsächlich eine unterhaltsame und nicht nur für Kinder sehr komische Revue. Zu den Überraschungen des von Meike Fehre und Sabine Dully mit einem kindgerechten Wohlfühl-Minimalismus animierten Films zählt auch, dass es eine Literaturverfilmung ist, denn die Vorlage ist das Kinderbuch „Fräulein Hicks und die kleine Pupswolke“, deren Autorin Eva Dax auch das Drehbuch schrieb. Spielerisch und mit viel Witz werden hier den noch sehr kleinen Kindern Informationen über diese Körperfunktion vermittelt, und so ist es auch pädagogisch besonders wertvoll, wenn hier die Pupser nicht verkniffen, sondern fröhlich in die Welt gesetzt werden.